Zahnplaque
Was ist Plaque und was kann man dagegen tun?
In diesem Artikel gehen wir den Fragen: Was ist Plaque? & Was kann man dagegen tun? nach.
Im Experteninterview verrät Zahnarzt Dr. Peter Klein, BA aus Knittelfeld, Österreich die Wahrheit über Plaque und was man dagegen tun kann. Zusätzlich gewährt der Zahnarzt Einblicke in die tägliche Praxis.
Im Anschluss erhalten Sie noch zusätzlich Informationen rund um das Thema Plaque.
Was ist Zahnplaque und was kann man dagegen tun?
Experteninterview mit Dr. Peter Klein, BA
Wir haben mit Zahnarzt Dr. Peter Klein gesprochen und erstaunliche Antworten zu unseren Fragen rund um das Thema Zahnplaque erhalten:
- Frage: Plaque, Zahnstein, Belag und Biofilm viele Begriffe rund um ein Thema, dass dem Laien oft etwas zu kompliziert wird. Was steckt hinter den Begriffen und was sind die Unterschiede der Belege am Zahn?
Also im Prinzip muss der Patient nicht jede Art von Zahnbelag oder Plaque kennen. Es reicht hier wenn der Patient zwei unterschiedliche Arten von Plaque kennt. Nämlich den, den er selbst zu Hause mit der Zahnbürste wegputzen kann und den, der mineralisiert ist, also nicht von zu Hause aus abgetragen werden kann.
- Wie kann man dann den mineralisierten Plaque los werden?
Das ist dann Aufgabe der Professionellen Zahnreinigung beim Zahnarzt. Hierbei wird jeder Zahn äußerst gründlich gesäubert und derartige Beläge oder Plaque von den Zähnen entfernt.
- Tut die Professionelle Zahnreinigung weh?
In der Regel nicht. Zahnärzte verwenden hierbei neuartige Sandstrahler, die sogar schon die notwendige Flüssigkeit auf Körpertemperatur vorwärmen um die Behandlung möglichst angenehm zu gestalten. Die Zeiten wo man fest in das Zahnfleisch arbeitet, alles blutet und die professionelle Zahnreinigung Schmerzen bereitet sind vorbei. Lediglich bei Parodontitis Patienten, bei denen das Zahnfleisch zurück geht muss man wirklich progressiv die Zähne reinigen und auch Beläge entfernen die unter dem Zahnfleisch liegen.
- Wie lange sind die Zähne nach der Professionellen Zahnreinigung frei von Plaque?
Schon nach wenigen Stunden nach der Professionellen Zahnreinigung bildet sich bereits erneut ein Oberhäutchen aus Eiweisen und Zuckern an der Oberfläche der Zähne. Das ist dann wieder der Anfang des Kreislaufes. Denn an dieses Häutchen können sich erneut Bakterien heften.
Sind dann die Kokken, also Bakterien, dort aktiv, scheiden die Bakterien Säure aus, die wieder unseren Zahn angreifen können und Karies bilden können. Aber auch der Rückgang des Zahnfleisches kann durch diese Bakterien begünstigt sein.
- Und diesen Biofilm kann ich aber selbst mit einer Zahnbürste abtragen?
So ist es. Solange der Biofilm nicht hart ist wie Zahnstein kann man das quasi selbst wieder abputzen. Die zuckerhaltige Ernährung ist quasi der Treibstoff der Bakterien und bleiben diese Bakterien im Mund ungestört so produzieren diese Bakterien die Säuren, die den Zähnen schaden zufügen.
- Welche Krankheiten können entstehen, wenn ich diesen Plaque nicht abbürste und welche Bakterien sind da tätig. Prinzipiell möchte ich ja keine Bakterien im Mund haben!?
Keine Sorge, dass der Mensch im Mund Bakterien hat ist ganz normal. Innerhalb eines Biofilms können Tausende von verschiedenen Bakterien leben. Der Mund ist kein sauberer steriler Operationssaal! Viel eher gleicht der Mund einem Biotop in dem gute und schlechte Teile miteinander in Harmonie (Im Idealfall) zusammenleben. Also ein Bakterien-freier Mund ist leider eine Illusion!
Bezüglich der Krankheiten muss man sagen, das die meisten im Mund befindlichen Krankheiten auf Bakterien zurückzuführen sind! Deshalb ist gerade im Mund die richtige Reinigung mit geeigneten Zahnbürsten absolut notwendig!
In diesem Artikel lesen Sie alles über die Entstehung und die Bestandteile von Plaque. Außerdem erfahren Sie hier was Sie aktiv gegen Zahnplaque tun können.
Die Entstehung von Plaque ist ein dynamischer Prozess aus 5 Stufen:
- Die Pellikelbildung
- Das Anheften einzelner Mikroorganismen
- Wachstum der Bakterien und einzelner Mikrokolonien
- Reifung der Bakterien und Mikrokolonien
- Der reife Plaque
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1. Die Pellikelbildung:
Pellikel, Hydration Layer oder Schmelzoberhäutchen ist die erste Stufe der Plaquebildung. Hierbei handelt es sich um einen sehr dünnen Niederschlag die sich durch elektrostatische Bindung an die Zahnoberfläche legt. Dazu zählen: Glyko- und Phosphoproteine, Fette, Enzyme, Immunglobuline und Zellbestandteile von Bakterien.
2.Das Anheften einzelner Mikroorganismen:
Dieses zweite Stadium ist bereits zwischen 0-4 Stunden an der Zahnoberfläche erkennbar. Hierbei haften sich bereits die ersten Bakterienkolonien an das Pellikel und geht damit eine direkte Verbindung ein.
3. Wachstum der Bakterien und einzelner Mikrokolonien:
Bakterien wie Streptokokkus mutans, Streptokokkus sanguis, Streptokokkus salvarius, Streptokokkus oralis und Streptokokkus mitis binden schon nach 4-24 Stunden an der Zahnoberfläche.
4. Reifung der Bakterien und Mikrokolonien:
In diesem Stadium der Plaquereifung, welches nach 1-14 Tagen zu beobachten ist, vermehren sich die angesiedelten Bakterien. Jene Bakterien heften sich mittels Koadhäsion an die initialen Kolonialisierer. Hier erreicht die Schichtstärke der Plaque eine Sauerstoffreduktion in der bereits stark ausgeprägten Plauqe.
5. Der reife Plaque:
Der Plaque ist nach 2 Wochen voll ausgeprägt und bewirkt an der Zahnoberfläche einen geschlossenen Raum in dem die Bakterien abgeschottet wachsen können. Zusätzlich fördert dieser Plaque die Resistenz der Bakterien.
Auch im Röntgenbild kann man Plaque erkennen. Als Erhabenheiten sind diese auf der Wurzeloberfläche erkennbar. Diese Bakterienschichten sind ebenfalls verantwortlich für den Verlust des Knochenniveaus (Parodontitis).
Woraus besteht Plaque?
Plaque besteht aus vielen verschiedenen Lagen, wie etwa Proteine, Zucker, Phosphate und kleinen Organismen. Plaque entsteht hauptsächlich an Prädilektionsstellen. Wie im Artikel über Karies erklärt sind Prädilektionsstellen die Zonen, in der man nur sehr schwer reinigen kann. Zwischen den Zähnen oder am Zahnfleischrand zum Zahn hin ist eine vernünftige Reinigung umso schwieriger. An diesen Stellen können sich Reste von Speisen und Beläge absetzen, die schließlich zu Zahnstein führen.
Der fertige Plaque geht mit den umliegenden Bakterien eine Symbiose ein. Das heißt, dass sich der Zahnstein und die Bakterien gegenseitig mit Nährstoffen und Stoffwechselprodukten versorgen. So entsteht eine kleine abgekapselte Welt der Zahnzerstörung.
Was tun gegen Plaque?
Um den Plaque auf den Zähnen zu entfernen empfiehlt sich eine tägliche Mundhygiene mit einer Apfeldental Bambuszahnbürste. Wichtig dabei ist eine korrekte Anwendung beim Zähneputzen. So kann das Fluorid über die Zahnpasta direkt am Zahnschmelz ansetzen und wirken.
Zusätzlich empfiehlt sich ein regelmäßiger Besuch beim Zahnarzt, denn dieser hat die Möglichkeit die Zähne zu polieren, was das Anhaften des Plaques zusätzlich erschwert. Wie eine professionelle Zahnreinigung Plaque entfernt haben wir in unserem Blogartikel "Professionelle Zahnreinigung" zusammengefasst.
Ideale Mundhygieneartikel zur Prävention gegen Plaque finden Sie hier im Apfeldental.at Onlineshop.
Video - Woran erkennt man Zahnbelag / Plaque?
In diesem Video von denta-expert.de wird anschaulich erklärt was Zahnbelag ist und was man dagegen tun kann. Ein sehenswertes Video wie wir finden.
Die Interviews mit Dr. Klein
In unseren Interviews mit Zahnarzt Dr. Peter Klein haben wir über häufige Fragen in der Zahnpflege gesprochen.
Hierbei gewährt er Einblicke in die Praxis von Zahnärzten und beantwortet häufig gestellte Fragen von Patienten.
Klicken Sie auf den Artikel und erfahren Sie mehr zum jeweiligen Thema.
Zusätzlich können Sie zum Artikel auch Kommentare hinterlassen oder Fragen stellen und aktiv an der Diskussion teilnehmen.
Linktipps:
In unserem Expertenblog veröffentlichen wir regelmäßig Fachbeiträge rund um die Themen Zahnmedizin, Zahnpflege und Gesundheit. Stöbern Sie in unseren Beiträgen und erfahren Sie mehr!
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TzwSVsOw (Montag, 20 Februar 2023 04:22)
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TzwSVsOw (Montag, 20 Februar 2023 04:29)
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TzwSVsOw (Montag, 20 Februar 2023 05:28)
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